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Bereifung

Beim Thema Fahrsicherheit sollten Sie auch auf gute Reifen Wert legen. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten sollten.

Wichtig, doch oft unterschätzt: die richtige Bereifung

Reifen gehören zu den wichtigsten Teilen eines Kraftfahrzeugs. In einwandfreiem Zustand und zur Wetterlage passend, tragen sie in einem hohen Maße zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Umso wichtiger, dass man weiß, worauf es bei den vier Rändern wirklich ankommt.

Ob Profiltiefe, Luftdruck oder Reifenwechsel - in unserem Ratgeber erfahren Sie alles, was für ein gutes und sicheres Fahrgefühl wichtig ist.

Bereifung Auto: die wichtigsten Faktoren im Überblick

Mit einem regelmäßigen Check des Luftdrucks und der Profiltiefe ist schon viel gewonnen. Wir verraten Ihnen, worauf Sie sonst noch achten sollten.

Kontrollieren Sie einmal im Monat den Luftdruck Ihrer Reifen und lassen Sie ggf. beschädigte Luftventile erneuern. Vielfahrer sollten häufiger zum Luftdruckprüfer greifen. In der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs finden Sie Angaben zum optimalen Reifendruck.

Ein gutes Reifenprofil trägt wesentlich zur Fahrsicherheit bei. Prüfen Sie deshalb regelmäßig die Profiltiefe Ihrer Reifen. Die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung fordert eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Wer auch bei schlechten Witterungsverhältnissen optimalen Bodenkontakt haben möchte, sollte erheblich früher an einen Reifenwechsel denken.

Bei Sommerreifen sollte das Profil Ihrer Reifen mindestens 2 Millimeter, bei Ganzjahres- und Winterreifen sogar mindestens 4 Millimeter tief sein.

Spätestens nach 6 bis 7 Jahren ist ein Reifenwechsel unvermeidlich. Denn selbst bei bester Behandlung altern Reifen. Auch völlig intakt aussehende Reifen müssen daher ausgemustert werden, wenn sie in die Jahre gekommen sind.

Autoreifen: Alter feststellen leicht gemacht

Angaben zum Herstellungsdatum Ihrer Pneus können Sie der DOT-Nummer entnehmen. Sie besteht aus insgesamt vier Bestandteilen, die in ein ovales Feld auf der Reifenflanke eingeprägt sind. Die DOT-Nummer besteht aus:

  • Einleitung
  • Werkskürzel
  • Reifengröße
  • Produktionszeitraum

Für die Bestimmung des Reifenalters benötigen Sie nur die letzte Stelle. Diese besteht bei neueren Reifen aus vier Ziffern: Die ersten zwei Zahlen stehen dabei für die Produktionswoche und die letzten beiden zeigen das Produktionsjahr.

Ein Reifen mit der Kennzeichnung “4219” wurde z. B. in der 42. Kalenderwoche des Jahres 2019 produziert.

Beschädigungen: Prüfen Sie regelmäßig den Zustand Ihrer Bereifung

Ein beschädigter Reifen, der unbemerkt bleibt, kann während der Fahrt zu einem großen Risiko werden. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihre Reifen von Zeit zu Zeit kritisch unter die Lupe nehmen. Dabei sollten Sie auf folgende Anzeichen für Beschädigungen achten:

  • Schnitte, Beulen, Einrisse oder starke Scheuerstellen an den Flanken
  • Anrisse zwischen Seitenwand und Lauffläche des Reifens
  • ungleichmäßige Abnutzung der Lauffläche

Sollten Sie Schäden an einem oder mehreren Reifen entdecken, weiß die Fachwerkstatt Rat.

Kommt es zu einem Reifenplatzer oder wird die Bereifung Ihres Wagens durch spitze Gegenstände beschädigt, sind oft neue Reifen fällig. Im Premium-Schutz unserer Vollkaskoversicherung leisten wir eine Zuzahlung für den Kauf von bis zu zwei neuen Reifen.

Tipps und Tricks für den Reifenwechsel

Das oberste Prinzip beim Reifenwechsel lautet Einheitlichkeit. Die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung verlangt, dass Kraftfahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht mit Rädern bestückt sein müssen, die gleich groß sind und die gleiche Profilart aufweisen. Das gilt auch bei mitgeführten Anhängern (z. B. Caravans).

Neben den gesetzlichen Auflagen müssen Sie bei einem Reifenwechsel auch fahrzeugspezifische Vorgaben beachten. Diese betreffen u. a. die Reifengröße, die Tragfähigkeit sowie die Geschwindigkeitsklasse der Bereifung. Angaben dazu finden Sie in Ihrem Fahrzeugschein bzw. Ihrer Zulassungsbescheinigung (Teil 1).

Ihrer Sicherheit zuliebe empfiehlt es sich zudem, alte Reifen immer gegen einen kompletten Satz neuer Reifen auszutauschen. Denn nicht nur ungleiche Profilarten, auch unterschiedliche Profiltiefen beeinträchtigen die Bodenhaftung eines Fahrzeugs. Um einem erhöhten Verschleiß vorzubeugen, sollten die Räder nach jedem Reifenwechsel neu ausgewuchtet werden.

Sommer- oder Winterreifen: die richtige Bereifung für jede Jahreszeit

Jedes Frühjahr kommen einige Autofahrer in Versuchung, sich den Reifenwechsel zu sparen. Schließlich kosten der Termin und die Einlagerung nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Doch auch wenn der Gedanke verlockend ist: Wir raten dringend davon ab, das ganze Jahr über nur mit einen Reifentyp zu fahren!

Nachfolgend haben wir für Sie die wichtigsten Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen zusammengestellt und erklären Ihnen, warum ein regelmäßiger Wechsel sinnvoll ist.

Viele Autofahrer kennen die Faustregel "Von O bis O“. Diese besagt, dass es von Oktober bis Ostern ratsam ist, auf Winterreifen umzusteigen. Jedoch sollten Sie zu Ostern nicht einfach auf Sommerreifen umstellen, denn je nach Orts- und Großwetterlage sind die Temperaturen noch lange nicht so stabil, dass nicht doch noch einmal Bodenfrost möglich sein könnte. Und dann kann das Fahren mit Sommerreifen schnell zur Gefahr werden.

Woran erkennt man Sommerreifen?

Sommerreifen weisen eine deutlich härtere Gummimischung auf als Winterreifen, um hohen Temperaturen standhalten zu können. Außerdem haben Sommerreifen im Gegensatz zu Winterreifen spezielle Profilrillen, die Regenwasser besser zur Seite und nach hinten ablaufen lassen. Somit ist das Auto besser vor Aquaplaning geschützt.

Sie sollten ebenfalls die Profiltiefe bei Sommerreifen beachten. Der Gesetzgeber schreibt eine Tiefe von mindestens 1,6 Millimetern vor. Dieser Wert ist jedoch sehr niedrig angesetzt. Bereits ab 4 Millimetern sollten Sie neue Reifen kaufen, denn das Unfallrisiko, besonders bei Regen, ist mit stark abgefahrenen Reifen deutlich erhöht.

Woran erkenne ich Winterreifen?

Winterreifen müssen das "Alpine"-Symbol tragen: ein dreigezacktes Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Sie verfügen zudem über eine wesentlich weichere Gummimischung als Sommerreifen und weisen ein Profil mit V-förmigen Lamellen oder asymmetrischen Elementen auf. Diese sorgen bei tiefen Temperaturen dafür, dass die Reifen besser auf glatten und matschigen Straßen haften als Sommerreifen.

Die Eigenschaften, die im Winter für Sicherheit sorgen, führen jedoch bei einer Nutzung im Sommer zu Problemen, da sich der Bremsweg deutlich verlängert, die Reifen sich schneller abnutzen und mehr Sprit verbraucht wird.

Achten Sie auch bei Winterreifen auf die Profiltiefe. Empfohlen wird eine Mindestprofiltiefe von 4 Millimetern.

Laufrichtung Winterreifen

Auf vielen Modellen befindet sich ein Hinweis zur Laufrichtung der Reifen. Diese spielt besonders bei Winterreifen eine große Rolle, denn nur bei exakter Montage kann das Reifenprofil bei Glätte, Schnee und Matsch richtig greifen.

Ein Pfeil auf der Reifenflanke zeigt die vorgegebene Laufrichtung der Reifen, oft auch mit Bezeichnungen wie z. B. "Direction“ oder "Rotation“, an. Werden die Winterreifen nicht korrekt montiert, nutzt sich das Reifenprofil verstärkt ab und die Abrollgeräusche sind lauter.